Stell dir mal einen Moment lang vor, du würdest mit deinen Sinnen alles gleichzeitig erfassen: Die riesige Ausdehnung des Universums mit seinen Galaxien, Sternensystemen und Planeten, die (trotz Artenschwund) erstaunliche Vielfalt der Flora und Fauna auf dieser Erde bis hin zu den Kleinstlebewesen und schliesslich die sich quasi in Nichts (in immer winzigere Teilchen oder in pure Schwingung) auflösende Materie im Quantenbereich.

Wenn ich mir das vorstelle, wird mir bewusst, wie wichtig die Filter sind, die ich für mein Ueberleben installiert habe, so dass ich mich auf das fokussieren kann, was mir gerade wichtig scheint. Der Preis dafür ist die Einschränkung von Möglichkeiten - fast alle (alle der unendlich vielen bis auf ein paar wenige) sind für "mich" nicht wirklich sichtbar, wenn ich mich mit diesem fürs Ueberleben notwendigen Teil identifiziere, den ich der Einfachheit halber Box nenne, wie es im Possibility Management üblich ist (du könntest auch Persönlichkeit, Charakter, Ego, Komfortzone, Weltanschauung usw. sagen).

Zu überleben ist wertvoll und das gilt daher auch für die Box. Ich habe eine Box (mit ihren Meinungen und Vorlieben, ihren Verhaltensmustern und Urteilen, ihren Glaubenssätzen, Geschichten, Gewohnheiten und automatischen Reaktionen), und ich bin nicht meine Box, d.h. ich habe eine Wahlmöglichkeit jenseits dieser Filter, z.B. kann ich mich alle 3 Sekunden neu entscheiden, ich kann wählen, ohne mein Zentrum an einen Grund abzugeben, und dabei auch Möglichkeiten sehen, die für meine Box nicht wahrnehmbar sind, ja ich kann sogar bewusst am Rand meiner Box Experimente machen, die sie erweitern.

Sicherheit ist eine Illusion, denn nur das Sterben des physischen Körpers hier auf dieser Erde ist sicher. Möglichkeit dagegen ist ein helles Prinzip, das dein Sein (deinen Wesenskern oder deine Seele) nährt. Und es ist mit der Gefühlskraft der Angst verbunden, denn wenn du dich in Neuland begibst, Möglichkeiten probierst, die für deine Box nicht sichtbar waren, wirst du unweigerlich Angst fühlen. Es lohnt sich zu üben, dabei nicht zu erstarren (oder solche Möglichkeiten komplett zu vermeiden), sondern die Angst fliessen zu lassen und als Energiequelle zu nutzen.

Bei der Gefühlsarbeit im Raum der Möglichkeiten erhältst du neben vielem anderen einen neuen, lebendigen Zugang zur Angst, so dass sie dir dient, statt dich zu blockieren. Das macht Spass, eine tiefe, innere Freude, die dein Sein strahlen lässt. Es berührt mich am Ende jedes Coachings, Workshops oder Trainings, wenn ich dieses Strahlen in den Augen der Menschen, die dabei waren, sehe - auch du bist herzlich willkommen, das zu erleben.